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unternehmerischer Nachwuchs

„Ich bin froh, wenn ich die Türen Ende April zuschließen werde…“

Sagte in der letzten Woche ein Handwerksunternehmer zu mir und ging dann ans klingelnde Telefon.

Wir hatten einen Beratungstermin angesetzt, in dem es um das Auslaufen verschiedener Marketingaktionen ging und ein Coaching seines Sohnes, der sich mit einem IT Unternehmen vor vier Monaten selbständig gemacht hatte.

Mir lief es kalt den Rücken runter. Als ich so da saß am Konferenztisch aus Massivholz und ich mir die Frage stellte: Wie viele Handwerksunternehmer denken und handeln genauso, nur keiner bekommt es mit?

Wie viel soziale und regionale Stärkung, wie viel Know how und wie viel Innovationskraft geht auf diese Weise verloren?

Ausbildung in Deutschland ist nicht mehr gesellschaftsrelevant –

Das Scheitern der „Woche der Ausbildung“ mit Ansage!

(Lesezeit: 6 min)

In der letzten Woche war vom 14. – 18. März 2022 die Woche der Ausbildung und keiner hat sie bemerkt, geschweige denn vermisst.
Stellt man die Frage an Google wird noch der Hashtag #real_talk angezeigt, doch gibt man diesen direkt ein, erscheinen YouTube Kanäle mit diesem Namen oder Beiträge aus 2015.
Es ist bitter, während das Ausbildungsmodell duale Ausbildung in anderen Ländern auf großen Zuspruch trifft, scheint es in Deutschland keine Relevanz mehr zu haben. Die Rede ist von lieber studieren, statt ausbilden. Die Aussagen gehen eher zur Studienwahl, statt zu Praktika und Ausbildungen.

Doch woran liegt das denn?

Aktuell geht man von 530.000 Jugendliche aus, die im Jahr 2022 einen Ausbildungsplatz suchen, Tendenz sinkend. Eigentlich müsste jetzt überall in den Industrie- und Gewerbegebieten rote Teppiche ausliegen, Eltern müssten mit ihren Kindern durch die Unternehmen tingeln und die Ausbildungsbroschüre mit über 1.200 Ausbildungsberufen der Agentur für Arbeit dürfte aktuell nicht mehr wegzudenken sein.

Doch Fehlanzeige.
Was sind die Gründe für das Scheitern des Erfolgskonzept Duale Ausbildung? Und wieso scheint es in Deutschland nicht mehr gesellschaftsrelevant zu sein?

  1. Das Handwerk wurde lange Zeit mit den Attitüden Schwerstarbeit, mit dreckigen Händen ohne Lohn verteufelt.
  2. Eltern sind so in ihrer Rolle als Helikopter Eltern versunken, dass sie nicht mehr auf Entdeckungsreise mit ihren Kindern gehen.
  3. Der Wandel in der Arbeitswelt ist auch bei den Ausbildungsplätzen angekommen. Und dies in einer Geschwindigkeit, die der Gesellschaft heute kaum noch die Möglichkeit gibt, Schritt zu halten, um auf dem Laufenden zu sein.
  4. Die Berufe der Zukunft erlernt man nicht mehr nur in vorgegebenen Ausbildungsrastern. Sie kommen heute aus der Digitalen Welt des selber Lernens, dem Gaming oder aus YouTube.
  5. Der Stolz der Ausbildung und deren Berufe scheint verloren gegangen zu sein.

Doch der Reihe nach.

Ausbildung

Das Handwerk befindet sich im radikalen Wandel – wie eigentlich die gesamte Gesellschaft. Ein Fensterbauer trägt die Fenster nicht mehr selbst in den 2. Stock, sondern der bestellte Kran erledigt dies, denn die Kosten für diesen sind wesentlich niedriger als ein 4-wöchiger Ausfall eines Mitarbeiters mit Rückenleiden. Der Schreiner arbeitet heute nicht selten mit 3D CAD Programmen, die den Stoff für die Aufträge an die 5-Achser CNC Fräsmaschine liefern und die vom IT-Arbeitsplatz aus angesteuert werden. Und nicht zu vergessen der Heizungsbauer (Heizung-Klima-Sanitär Anlagenmechaniker), der es mit wesentlich leichteren Brennwertgeräten zu tun hat und die über SMART Home in die individuelle WLAN-Infrastruktur eingebunden wird. Und so steuert der moderne Heizungsbauer die Anlage über sein SmartPhone. Doch all dies scheint an dem Bewusstsein mündiger Eltern vorbei gegangen zu sein.

Und nicht zu vergessen die 190.000 übergabereife Unternehmen für den Zeitraum von 2022 – 2026 darunter alleine 50.100 aus dem produzierenden Gewerbe[1].

Übersetzt bedeutet dies: im Handwerk muss man nicht selbst gründen um ein erfolgreicher Unternehmer zu werden, sondern man kann die Nachfolge antreten und damit das eigene unternehmerische Risiko senken. Kombiniert mit einer gezielten Übernahme über ein Zeitfenster von 3-5 Jahren ist der Erfolg vorprogrammiert.

Genau diese Entwicklungen scheinen an den modernen Helikopter Eltern vorbei gegangen zu sein. Sie haben nur ihren eigenen Arbeitsplatz im Detail im Kopf und frönen dem Anspruch, dass nur ein Studium das einzig Wahre ist. Ausbildung ist Ausbeutung und Drecksarbeit und dies sollen die eigenen Kinder nicht erleben. Die Überbehütung der Jugend verhindert zudem die konsequente Entdeckungsreise nach Stärken und Vorlieben der Jüngsten – mit fatalen Folgen. Die Jugend wandelt zwischen den Welten. Zwischen Selbstfindung, Anspruch an Nachhaltigkeit und bestehender Angebotsvielfalt kombiniert mit der Work-Life-Balance bleibt wenig ernsthafte Auseinandersetzung mit Leistung, Kompetenzaufbau und realem Leben. Die Eltern haben verlernt, mit ihren Kindern auf Entdeckungsreise zu gehen, ihnen Optionen der Vielfalt aufzuzeigen und ihnen ein wertfreier Ratgeber für die berufliche Ausrichtung zu sein. Doch woher sollen sie es auch wissen, wo sie doch selbst gerade auf Zukunftssichtung sind und ihr Job eigentlich morgen schon nicht mehr existent sein wird.

Und so finden Menschen in die Arbeitswelt, die aus der Gaming- oder Künstler-Szene kommen und den aktuellen Puls der Zeit aufgenommen haben. Graffiti Sprayer gestalten Kantinen oder Besprechungsräume in Unternehmen, Influencer haben den Hoteltester abgelöst und aus dem Chaos Computer Club werden die Teilnehmer gleich in die IT-Security Abteilung abgeworben. Die berufliche Karriere ist nicht mehr stringent und statisch. Vielmehr ist sie flexibel, agil und dynamisch – das dazugehörige Ausbildungssystem allerdings noch nicht in allen Bereichen.

Und so sucht sich der Arbeitsmarkt seine eigenen Wege, sich die Ressource Mensch zu erschließen, die es braucht, um auch weiterhin erfolgreich am Markt zu sein.

Das rasante Wachstum an Möglichkeiten in der Digitalen Welt, der Analytik und der Künstlichen Intelligenz warten nicht darauf, dass ein IHK- oder HWK-System die Voraussetzungen geschaffen hat, die neue Welt sucht sich ihre eigenen Wege. YouTube spielt auf einmal im Wissensaufbau rund um Jobs eine neue Rolle und der Weg zur Selbstfindung der beruflichen Zukunft findet immer öfter entkoppelt von den vorhandenen Marktstrukturen statt.
Dabei wäre es gerade jetzt so entscheidend, die Suche nach der beruflichen Zukunft an den eigenen Stärken auszurichten. Auf die Suche zu gehen, was begeistert den Nachwuchs und wie lässt sich das in eine Unternehmenswelt integrieren, deren Jobs und Kompetenzanforderungen wir heute teilweise noch nicht für morgen kennen.

Die Veränderung darf nicht länger Angst, sondern muss Stolz hervorrufen. Denn nie war es so einfach, sich durch die ständige Weiterentwicklung über Ausbildung, Studium und Weiterbildung immer wieder neu zu erfinden und somit dafür zu sorgen, bis zum Ende des eigenen Arbeitsleben relevant für den Arbeitsmarkt und Unternehmenswelt zu sein.
Stattdessen erhöht sich die Zahl der vermittelten Azubis in die Jobwelt durch die Agentur für Arbeit, weil sie aus ihrem Alltag heraus immer seltener den Weg in die geeignete Ausbildung finden. Und damit haben die Stärken und Potenziale des Nachwuchses wesentlich weniger Einfluss auf die Berufswahl als das sein sollte.

Ausbildung

Fazit:

Ein entscheidendes Gesellschaftsformat wie die Duale Ausbildung, das seine Daseinsberechtigung verliert, dass sein Ansehen in den Schrank gelegt zu haben scheint und deren Protagonisten es nicht einmal bemerken, wird sehr schnell an einen Punkt kommen, an dem es untergeht. Die Woche der Ausbildung ist ein Vorläufer und sollte die Wirtschaft aufschrecken und alarmieren.
Doch auch die Eltern sollten zurück in ihre Rolle als Lebens- und Berufsberater ihrer Kinder finden. Dies setzt voraus, dass Eltern auf dem aktuellen Stand der Möglichkeiten in der Berufswelt sind und sich stärken als früher für die Vielfalt interessieren. Sie müssen den Glaubenssatz über Bord werfen, dass man eine Ausbildung für die Ewigkeit macht, sondern vielmehr nur für den ersten Einstieg.

Und Jugendlichen muss noch mehr aufgezeigt werden, welche Chance ihnen zu Füßen liegen. Nicht im klassischen Sinne in einem Messebesuch, sondern in Form von Begegnungen und Challenge zwischen jungen Menschen und Unternehmen. Jugendliche sollten verstehen, dass die Berufswelt eine lebenslange Entdeckungsreise ist, in der man sich kontinuierlich Kompetenzen aneignet.
Und Unternehmen müssen sich die Frage gefallen lassen, ob es noch zeit- und sinngemäß ist, einen Menschen anhand von Schulnoten und Anschreiben zu bewerten, statt dem Menschen die Chance zu geben, sich in kleinen Projekten zu beweisen. Die Unternehmen haben zudem eine weitere Zielgruppe im Recruiting neu zu entdecken – die Eltern, deren Wissensdefizite massive Folgen auslösen.

Nur gemeinsam kann der Stolz und die Wertschätzung für die duale Ausbildung zurückkehren und damit ihr Wert für den Wohlstand Deutschlands eine Renaissance der Bedeutung erhält.

Es gibt viel zu tun, denn der Tiefpunkt mit geschätzten 460.000 Ausbildungssuchenden kommt erst noch 2025 so das Bundesinstitut der Berufsbildung – BIBB[2].

 

[1] https://www.ifm-bonn.org/fileadmin/data/redaktion/publikationen/daten_und_fakten/dokumente/Daten-und-Fakten_27_2021.pdf, 20.03.22

[2] https://www.bibb.de/de/bibb-erhebung_2021_info.php, 20.03.22

Bildquelle: unsplash.com I @arturo-rey-CbNkoIWiccg I @devn-JmmXKlJ8MKQ I @annie-gray-WEWTGkPUVT0

Bildung für den Management-Nachwuchs

WENN NEUE KOMPETENZFELDER IM FOKUS STEHEN!

Es scheint, als gehe dem Mittelstand der Management-Nachwuchs aus. Es hat sich bis in die kleinste Ecke der Unternehmenswelt herumgesprochen:
Das Arbeitsgebermarkt hat sich in einen Arbeitnehmermarkt gewandelt - und dies auch bei der Suche nch potenziellem Management-Nachwuchs und Unternehmensnachfolge..

Weiter zum Artikel geht es hier auf den Seiten 48-49!

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Entdeckendes Lernen - im Interview bei CONRAD Education

Unterrichtsformen entdecken, von denen Lehrkräfte und Schüler*innen profitieren. Räume entstehen lassen, in denen Lernende sich frei entfalten können und zu frei denkenden Persönlichkeiten werden. Richtiges Equipment kennenlernen und Voraussetzungen verstehen: 4 Expert*innen u.a. auch Nicole M. Pfeffer sprechen über ihre Überzeugungen, berichten von den Herausforderungen in der schulischen Praxis und geben Lösungsimpulse an die Hand. Auch Ihre Bildungseinrichtung kann davon profitieren - lesen Sie selbst!

Conrad Education - Entdeckendes Lernen

HANDWERK neu denken – Hin zu mehr Attraktivität und Bedeutung!

Ein Kommentar von Nicole M. Pfeffer zu den Aussagen des Chefs der Dresdener Handwerkskammer Herrn Jörg Dittrich in einem Interview.

Ich teile nicht alle Aspekte, die er an dieser Stelle anbringt und ich möchte auch erklären warum. Es geht um das Thema Bewerber und Fachkräftemangel im Handwerk und Forderungen an die Politik, um die Situation zu verbessern.

Seine Aussage, durch die Politik die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung rechtlich zu verankern, dürfte sich als Problem darstellen. Wie soll dies geschehen?

Ist es nicht vielmehr daran, die Qualität und die Vorteile des Handwerks und der Ausbildung aufzuzeigen und einen qualitativen Weg einzuschlagen?
Würde man bei einer rechtlichen Verankerung nicht Äpfel mit Birnen vergleichen?

Als Gegenvorschlag halte ich eine weiterentwickelte Clusterung des Handwerks und der Ausbildungsberufe für sinnvoll. Die Zukunft wird seit heute u.a. durch die Bereiche Energie – Gesundheit – Mobilität – Generationen – Ernährung – Digitalisierung geprägt sein.
Eine neue Clusterung könnte die dezentrale Ausrichtung der Berufsschulen sichern und sie in einen Innovations-Schub versetzen, der das Erlernen zu etwas Wertigem wachsen lässt.
Ausbildung wird nicht dadurch attraktiver, dass man die Zugangskontrollen für die Gymnasien anhebt. Es bedarf der Prüfung, wie Haupt- und Mittelschulen aufgewertet werden können. Ausbildung wird dadurch attraktiv, dass die rasanten Entwicklungen in den Ausbildungsberufen sichtbar gemacht werden und deren Sinn für unsere Zukunft.

Eine Meinung, die ich uneingeschränkt teile ist die, dass junge Menschen für die Ausbildung begeistert und motiviert werden sollten. Doch genau dies schafft man am besten mit Erlebnissen.
Es sollten nicht die Richtlinien verschärft werden, sondern das Werben um die jungen Menschen sollte auf ein attraktives Niveau angehoben werden. Zwänge und Verbote lösen das Gegenteil aus. Das Handwerk hat aus meiner Sicht auch die Aufgabe und Verantwortung, sich der Digitalisierung zu öffnen und innovativ in die Zukunft zu gehen. Es besteht gerade in diesem Bereich ein großes Potenzial, aktiv zu werden.

Und eine Grundeinstellung in unserer Gesellschaft sollte breiten Konsens finden:
Junge Menschen sollten in jungen Jahren auf eine Neugier- und Entdeckerreise geschickt werden, um sich für den Bereich zu entscheiden, der ihren Stärken und ihrem Potenzial am meisten liegt und in dem sie einen Sinn für ihr Leben erkennen.
Nehmen wir uns ein Beispiel an Neuseeland, die Talentscout in jeder Schule haben und die die Kinder und Jugendlichen auf ihrem gesamten Schulweg in ihrer Zukunftsausrichtung begleiten – nicht punktuell in der Abgangsklasse, sondern auf einem erlernenden Weg.

Schaffen wir es, von den Monokultur-Diskussionen in einen breiten Austausch an Berufswegen zu kommen, werden wir auch besser mit dem Fachkräftemangel zurecht kommen.

Originalartikel vom 23.05.2022 in @Bild

Handwerkskammer Dresden Bild

Nicht die Nachfolger*Innen in und für die Unternehmen fehlen, sondern die Sexiness der Wirtschaft!

Es lässt sich nicht verheimlichen – die Unternehmensnachfolge hat ein Problem

Die Corona-Pandemie scheint abzuebben. Läden, Restaurants und Kunstbühnen öffnen wieder und mit ihnen kommt die Sichtbarkeit, wie viele Menschen in den einzelnen Berufssparten fehlen. Menschen, die sich in Krisenzeiten umorientiert und nach neuen Wegen gesucht haben. Nicht nur dahin, wo sie Geld verdienen können, sondern auch daran, wo die Aufgabenfelder liegen, die begeistern, die Spaß machen und die erfüllen.

Von wegen altbacken, dreckig und verstaubt!

Handwerk neu erlebt – gerade für den Nachwuchs!

Während eines Telefonats mit einem Elternteil für eine mögliche Teilnahme am Unternehmerischen SommerCamp höre ich plötzlich den Vater sagen, dass der Tag in der Bäckerei ein verschenkter halber Tag wäre. Ob man dafür nicht eher an eine Hochschule fahren könnte. Viel besser wäre jedoch ein Besuch in einem Startup, dass sich mit digitalen Themen auseinandersetzt.

Zunächst bin ich sprachlos und kann diese Unwissenheit nicht nachvollziehen. Wie kommt ein Erwachsener dazu zu sagen, ein Tag in einer Bäckerei wäre verschenkt? Oder prinzipiell ein Tag im Handwerk wäre verlorene Zeit?

Wer diese Denkweise für sich beansprucht, ist auf einem alten und sehr kantigen Holzweg unterwegs.

Das Handwerk erlebt einen kaum kommunizierten Digital- und Innovationsschub, der zunehmend eine größer werdende Anhängerschaft unter den Handwerksunternehmen innehat, dass manch ein Tech Startup neidisch sein würde, wüsste es um diese Entwicklung.

Digital statt analog

Kaum ein Handwerksbetrieb, der heute keine IT einsetzt. Der seine Planungen und Skizzen, seine Pläne und Vorgaben noch händisch auf Papier vornimmt. Vielmehr sind heute 3D CAD-Programme oder Projekt- und Prozess-Software Standard. Die Fräsmaschine wird heute über den PC gesteuert. Die Genauigkeit in den Arbeiten kommt vom Laser und die verarbeitenden Materialien bieten Gewerke übergreifend völlig neue Methoden.

Der Handwerker kann heute teilweise schon im Home-Office seine Vor- und Nacharbeiten vornehmen und spart sich so die eine oder andere Stunde im Auto bzw. gewinnt an

ungeahnter Lebensqualität.

Auf dem Weg zu einer 30 Stunden Woche?

Das Handwerk hat durch den zunehmend hohen Grad an digitaler Präzession gelernt, Menschenzeit einzusparen und damit von der 60 auf die 40-Stunden-Woche zu kommen.

Dies nicht unbedingt freiwillig doch im Austausch der Generationen und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Denn sprechen wir es doch offen an, wenn die Digitalisierung dabei hilft, bei weniger Menschenarbeitszeit auf ein gleich gutes Ergebnis in der gleichen bzw. schnelleren Zeit zu kommen, ist das ein Segen und kein Fluch!

Handwerk täglich neu denken

Es schafft zudem Freiräume für Innovationen, für Strategien und Geschäftsfeldentwicklungen, die der Kreativität zugrunde liegen. Neue Kombinationen und Methoden sorgen für einen individuellen und qualitativen Output, der begeistert.

Dabei spielt es eine große Rolle, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Durch die moderne Technik und Digitalisierung entstehen neue Formen des Mehrwerts in den einzelnen Gewerken, die vorher so nie denkbar gewesen wären.

Holz, Stein und Stahl in der gemeinsamen Verarbeitung ist heute sowohl von den Maschinen als auch von den Möglichkeiten nicht mehr getrennt. Ein Bäcker kann heute später in die Backstube kommen, weil hoch moderne Technik programmierte Arbeiten, die die Zeit der Menschenarbeit in der Bäckerei verkürzen ohne dabei das Produkt in der Qualität zu schmälern. Die übergreifende Zusammenarbeit verschiedener Gewerke setzt die Fehlerquelle nach unten und reduziert die eigentliche Projektzeit. Dies alles ist innovativen Lösungen und digitalen Prozessen im Handwerk geschuldet.

Wären da nicht die Fake-News der Eltern

Und was denken die Eltern über das Handwerk? Sie tun alles, um ihre Kinder vom Handwerk fern zu halten. Sie predigen gebetsmühlenartig den Gang ins Studium und vergessen dabei ganz, einmal genau hinzuschauen, wo eigentlich die Stärken des Nachwuchses liegen. Stattdessen verbreiten sie die Fake-News, das Handwerk wäre altbacken, dreckig und verstaubt.

Liebe Eltern, ihr verkennt, welchen großen Fehler ihr mit eurem Nichtwissen über das Handwerk begeht. Es beraubt eurer Kinder der Chance, für sich einen sinnstiftenden und nachhaltigen Zukunftsweg zu entdecken, der mehr Kreativität und Innovation, mehr Entfaltung und Werte bereithält, als manch ein Studiengang mit unerfüllten Berufswünschen. Es ist Zeit, euch die Augen zu öffnen und wachzurütteln. Es ist Zeit, euch in die Handwerksunternehmen zu entführen und euch die Wirklichkeit zu zeigen.

Denn diese ist innovativer, zukunftsgewandter und nachhaltiger als viele andere Jobs, die ihr aktuell als besser einzustufen wagt.

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Bildquelle: Dimitrii Bardadim auf pixabay