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Wenn uns die Azubis ausgehen - Nur 190 in diesem Ausbildungsherbst 2023!

| Nicole M. Pfeffer | Blog

NUR 190 (!) junge Menschen haben sich zum Ausbildungsstart 2023 für den Beruf des Metzgers/Fleischers entschieden und sind gestartet.

Gerne möchte ich heute die Chance nutzen, diese Zahl in Bezug zu setzen.
Aktuell gab es in 2022 2.833 Betriebe und 1.704 Filialen in der Fleischerei Branche in Bayern.

In Deutschland gibt es insgesamt 10.355 Fleischer-Fachgeschäfte und 6.813 handwerklich betriebene Filialen.

Jeder 15. (!) Betrieb in Bayern hat damit einen Azubi zum Metzger/Fleischer.

Die Ausbildung dauert im Regelfall 3 Jahre. Überwiegend haben die kleinen und mittelständischen Betriebe nur einen Azubi und keine 2, 3 oder mehr parallel – ausgenommen die Großfleischereien wie Wilhelm Brandenburg der REWE Group zugehörig.

Wo soll das hinführen? Bereits heute gibt es Kommunen mit 5.000 Einwohnern, die über keinen Fleischer mehr verfügen. Ist dies eine Folge der Diskussion, ob Fleisch essen zunehmend gesellschaftlich zum Makel wird? Ist es dem geschuldet, dass viele Menschen in der Gesellschaft denken, dass man als Fleischer/Metzger „nur Tiere schlachtet“ Wurst herstellt und Fleischteile ausbeint?

Dabei ist der moderne Fleischer weit mehr als nur das. Eine gut gehende Fleischerei hat heute ein breites Sortiment. Sie bietet neben verschiedenen Fleisch- und Wurstarten, meist auch ein Käsesortiment in der Auslage an. Selbstgemachte Salate – gerne auch vegetarisch – oder Wurstersatzprodukte für Veganer oder Vegetarier sind heute fast schon selbstverständlich. Caterings und Teilnahmen an Festen und Märkten gehören zum Standard Repertoire. Doch was darüber hinaus vergessen wird: Der Fleischer vor Ort weiß um die Qualität des Fleisches. Er hat meist noch den Bezug zu den lebenden Tieren und kann genau einschätzen und bewerten, ob es sich um gesundes und qualitatives Fleisch handelt.

Und sind wir ehrlich, gegessen wird immer – auch wenn wir heute noch nicht wissen, wie morgen unsere Nahrungsmittel aussehen, woher sie kommen, wie sie entstehen.

Doch deshalb dürfen wir nicht zulassen, dass wir eine ganze Branche verteufeln. Dass sich junge Menschen für diese nicht mehr interessieren dürfen und dass diese, eine Schlechte ist.

Wieso lassen wir zu, dass Qualität in einem so wichtigen Bereich schwindet? Wo es doch um unsere Ernährung geht.

Denn wie sagte einst Alfons Schuhbeck schon:
„Wenn nix Guates eini kimmt, kann auch nix Guates aussi kimmi!“

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

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